Die Geschichte des unvollendeten Projekts Schwalbe III: Eine geplante Hydrieranlage in der Sächsischen Schweiz

Die Geschichte des unvollendeten Projekts Schwalbe III: Eine geplante Hydrieranlage in der Sächsischen Schweiz

Das Projekt Schwalbe III, auch bekannt als Mondstein oder Gluto, war eine geplante unterirdische Hydrieranlage zur Herstellung von synthetischem Flug- und Fahrzeugbenzin während des Zweiten Weltkriegs. Die Anlage sollte vor alliierten Luftangriffen geschützt sein, konnte jedoch aufgrund der Kriegsumstände nicht fertiggestellt werden. Die Bauarbeiten begannen am 3. Februar 1945 im unteren Polenztal in Sachsen unter der Leitung der Sonderbauleitung Königstein/Sächs. Schweiz.

Für den Bau wurden Arbeitskräfte aus dem nahegelegenen Außenlager des KZ Flossenbürg rekrutiert. Trotz der geplanten Inbetriebnahme am 15. Juli 1945 wurden die Bauarbeiten am 31. März 1945 abgebrochen. In diesem Text werden wir näher auf das Projekt Schwalbe III eingehen und seine Geschichte sowie die damit verbundenen Ereignisse und Gedenkstätten betrachten.

Geschichte des Projekts Schwalbe III

Das Projekt Schwalbe III wurde konzipiert, um eine unterirdische Hydrieranlage für Braun- und Steinkohlenteer der Sudetenländischen Treibstoffwerke AG zur Herstellung von Flugbenzin zu schaffen. Die Bauarbeiten begannen Anfang Februar 1945 im unteren Polenztal in Sachsen. Die Sonderbauleitung Königstein/Sächs. Schweiz war für die Bauausführung verantwortlich.

Für den Bau wurden 250 Häftlinge aus dem nahegelegenen Außenlager des KZ Flossenbürg eingesetzt. Unter ihnen befanden sich Italiener, Russen, Belgier, Polen, Deutsche und Angehörige weiterer Nationalitäten. Die Arbeitskräfte wurden in Baracken oberhalb des Hotels zur Waltersdorfer Mühle und im Ortsteil Gluto untergebracht.

Der geplante Bau und Abbruch

Das Projekt Schwalbe III hatte das Ziel, synthetisches Flug- und Fahrzeugbenzin herzustellen. Es war geplant, die Anlage vor alliierten Luftangriffen zu schützen. Der Gleisanschluss für das Projekt wurde bereits größtenteils fertiggestellt, verlief von der heutigen Bahntrasse in Porschdorf abzweigend bis zur ehemaligen Waltersdorfer Mühle und der Generatorstation.

Jedoch wurden die Bauarbeiten am 31. März 1945 abgebrochen, bevor die Anlage in Betrieb gehen konnte. Es gab auch einen Lagerstollen für Sprengmittel sowie mehrere Luftschutzstollen in der Nähe der Felskante.

 

Das Schicksal der Arbeitskräfte

Nach dem Abtransport von 21 nicht arbeitsfähigen Häftlingen nach Leitmeritz begann für die verbliebenen über 200 Menschen in den letzten Kriegstagen ein Todesmarsch, der in Oelsen endete. Nur etwa 80 Häftlinge überlebten diesen schweren Marsch. Die Bedingungen für die Zwangsarbeiter waren während des Baus der Anlage extrem schwierig und die Lebensbedingungen waren geprägt von Misshandlungen und Entbehrungen.

 

Die Gedenkstätte auf dem Porschdorfer Friedhof

Auf dem Porschdorfer Friedhof befindet sich eine Gedenkstätte für die Zwangsarbeiter, die an dem Projekt Schwalbe III beteiligt waren. Unter ihnen sind elf Italiener begraben. Im Juni 2022 wurde die Grabanlage erneuert, um an die Opfer und das Leid der Zwangsarbeiter zu erinnern.

 

Schlusswort

Ähnlich wie beim Projekt Schwalbe II ist es uns auch hier leider nicht möglich mehr historische Bilder einzublenden.

Letzte Aktualisierung am 10.10.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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