Im Sommer 1943 wurde im ehemaligen Steinbruch Kirchleite bei Strand mit Felssicherungsmaßnahmen begonnen. Zuständig war die Organisation Todt (OT), eine paramilitärische Bautruppe des NS-Staates. Die Anwohner erfuhren nur wenig von den Hintergründen. So hieß es, dass hier eine Nudelfabrik errichtet werden solle.
Zur selben Zeit wurden Kriegsgefangene im Mittelgasthof Struppen einquartiert. Diese begannen mit den Vorarbeiten im Steinbruch und mit dem Errichten eines Zeltlagers auf dem damaligen Sportplatz Eselswiese (heute Parkhaus), unterhalb der Festung Königstein. Ein Außenlager des KZ Flossenbürg (Bayern) entstand.
Die rund 1000 Häftlinge, welche seit dem Herbst 1944 hier leben mussten, begannen mit den Arbeiten in Strand und dem Bau eines Barackenlagers im Wald gegenüber der Einfahrt zur Festung. Die Lager erhielten den Decknamen „Orion“; das Bauvorhaben in der Kirchleite die Bezeichnung „Schwalbe II“.
Ebenfalls beim Stollenbau eingesetzt waren Kriegsgefangene aus Weißig und von der Sellnitz unterhalb des Liliensteins.
Sonderheft des Festungsvereins
Wer mehr Informationen zum Thema haben möchte, das Sonderheft „Orion“ des Festungsverein Königstein e.V. bietet sie.
Das Heft wird, wie alle anderen Publikationen des Festungsvereins, auf der Festung im Museumsshop verkauft.
Fotografien zeigen die baulichen Reste beim Parkhaus Festung Königstein oder aber rechts und links neben der Bahnstrecke bei Strand.
Heute ist die unfertige Stollenanlage ohne Nutzung. Nur der Königsteiner Schützenverein betreibt hier seit 1993 einen modernen Schießstand.
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Wir bedanken uns bei Mario Bauch für die Einsendung des Textes.
Über den Autor: Geboren bin ich 1975, aufgewachsen auf der Festung Königstein und in Bielatal. Dort bin ich auch zur Schule gegangen, habe in Pirna den Beruf des Vermessungstechnikers erlernt und in Dresden ein Studium als Vermessungsingenieur (FH) abgeschlossen. Ich arbeite heute als Teamleiter der Museen in Pillnitz und engagiere mich neben meiner Stadtratsarbeit in zwei Vereinen im Vorstand.