Unter der Felsenburg Neurathen und der Bastei, zwischen den Felsen Großer Wehlturm und Kleine Gans findet man am oberen Ende des Wehlgrundes die Felsenbühne Rathen.
Von den 1.954 Plätzen sind 1.800 zum Erwerben da. Zu dieser Felsenbühne der Sächsischen Schweiz kommt man durch den Kesseleingang, der etwas über der Mündung vom Amselgrund links abzweigt.
Geschichtlicher Hintergrund
Die Thingbewegung (Gemeinde Rathen) brachte den Vorschlag, dass man einen Platz für Aufführungen von Musikstücken, sowie Schauspielen bräuchte und dass das Freilichttheater sich dafür ideal eignen würde. So wurde das Theater im Jahr 1936 angelegt. Die Eröffnung fand am 24. Mai gleichen Jahres statt. Sie wurde mit dem Stück „Basteispiel“ von Kurt Arnold Findeisen eingeweiht, wobei 200 Bewohner der Stadt Rathen sich hinter oder vor der Bühne befanden.
Der Sächsische Gemeindekulturverband nahm die Bühne 1937 in Obhut und im darauffolgenden Jahr konnte man sich hier die ersten Karl-May-Festspiele anschauen.
Ab 1942 wurden dann die Festspiele im Zusammenhang mit dem 2. Weltkrieg still gelegt und erst im Jahr 1946 wieder aufgelebt.
Ab dem Jahr 1954 bespielt die Landesbühne Sachsen die Felsenbühne Rathen, das erste Mal am 9. Juni 1954 mit dem Schauspiel „Götz von Berlichingen“. Die Spielsaison ging im Jahr 1954 von Juni bis August und wurde von mehr als 90.000 Besuchern beigewohnt.
Es folgte eine Periode, in der überwiegend musikalische/dramatische Stücke vorgetragen wurden, wie „Der Freischütz“ (1956), „Die Räuber“, „Wilhelm Tell“, „Was ihr wollt“ und „Iphigenie auf Tauris“, die durch die Naturfelsen außerdem eine besondere Wirkung hatten.
Im Jahr 1884 war es dann soweit, dass man die Tradition der Karl-May-Rezeption der Landesbühne Sachsen, die man auf Zeit unterbrochen hatte, wieder fortgeführt hat. Dies geschah mit „Der Schatz am Silbersee“, mit der Bearbeitung von Helmut Menschel.
Auch kam die Felsenbühne im Herbst 1984 bei den Dreharbeiten von „Ein Schritt zu weit“ (Arbeitstitel : „Angst“) der Polizeiruf-110-Folge des einstmaligen DDR-Fernsehens zu gute, genauso wie andere Drehorte in der Sächsischen Schweiz, darunter Hinterhermsdorf, Stolpen, Rathen. Zu den Schauspielern zählten Susanne Düllmann, Herbert Köfer, Christel Peters und Marlies Ludwig. Die Oper „Der Freischütz“, die von der Landesbühne Sachsen inszeniert worden war, kam in längere Szenen im dem Film vor. Am 01.09.1985 war der Film auf DDR1 das erste Mal zu sehen.
Daraufhin kamen dann „Winnetou“ in Verarbeitung von Uwe Wolf im Jahr 1987 und „Old Surehand“ in Bearbeitung von Olaf Hörbe 1995 dazu.
Da im Jahr 2007 der 165. Geburtstag von Karl May war, führte man hier am 23. Juni 2007 das neue Stück „Der Schatz am Silbersee“ (bearbeitet vom Schauspieler und Regisseur Olaf Hörbe) vor.
Die Naturbühne in Sachsen unterlag auch Modernisierungsarbeiten. So wurde zwischen September 2019 und August 2022 ein neues Funktionsgebäude inkl. Arbeits- und Technikräumen, neuer Garderobe und Lagerungsmöglichkeiten gebaut. Die Bühne wurde vergrößert und es kam spezieller Reitsand dazu. Auch wurde die Fassade mit Lärchenholz aus dem Tharandter Wald erneuert. Das Orchester kann man jetzt in einem Orchesterpavillon am Funktionsgebäude erblicken, denn es sitzt nicht mehr im Orchestergraben unter der Bühne. Die Modernisierungsarbeiten haben 18,4 Millionen Euro gekostet.
Spiele auf der Felsenbühne Rathen
Von Mai bis September gehen die sommerlichen Spielzeiten der Landesbühne. In dieser Zeit kann es bis zu 90 Vorstellungen geben, wobei klassische, so wie auch moderne Stücke vertreten sind. Auch ist vom Schauspiel bis zum Musiktheater alles da, sodass wohl für jeden Geschmack was dabei ist. Zu den traditionellen Aufführungen zählen „Carmina Burana“, „Hänsel und Gretel“ und „Der Freischütz“. So kann man sich neben den Karl-May-Stücken auch andere Vorführungen ansehen.
Titel-Bild:
Von Derbrauni – Eigenes Werk, CC BY 4.0, Link
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