In der Stadt Wehlen (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) findet man 25 Meter über der Elbe liegend und 145 m ü. NN einen Geländesporn. Auf diesem liegt eine Spornburg, von der nur noch Reste übrig geblieben sind. Das ist die Burg Wehlen. Ende des 19. Jahrhunderts hat der Gebirgsverein die Kreuz- und Tonnengewölbe der Burg frei bekommen. Jedoch wurde der dazugehörige Turm ca. 1960 wieder abgerissen und mit dem entstandenen Schutt dann der Keller wieder befüllt.
Die Burganlage
Die Grundmauern eines Turmes, sowie ein Keller, die der Stadt Wehlen gehören und der in Privatbesitz gehörende Rundbau „Trommel“ (vermutlich eine Bastion), die etwa bis zum Jahr 1980 bewohnt worden ist – das sind die Reste der Burganlage, die 16 Meter breit und 85 Meter lang gewesen ist.
Im Jahr 2017 begannen die „Bergfreunde Wehlen“ die Burg wieder freundlich zu machen, indem sie die Bäume auf dem Burggelände wegmachten, die Mauern von dem Wildwuchs, der von ihnen Besitz eingenommen hatte, befreiten und organisierten, dass der ehemalige Turm wieder aufgebaut wurde.
Zusammen mit dem Landesamt für Archäologie und dem Denkmalsamt wurde auf freiwilliger Arbeitsbasis der Burgkeller ausgegraben und ist dank diesem Einsatz seit dem Jahr 2020 begehbar, wenn man an einer Führung teilnimmt. In diesem Zuge wurde auch das Sedan-Denkmal von 1870/71 gefunden. Dieses hat man aufgrund der damaligen Politik in der ehemaligen DDR zerstört, wobei die dazugehörigen Bronzelatten 1945 von einigen engagierten Menschen im Wehlner Feuerwehrhaus versteckt worden sind. 2021 wurde im Zusammenhang mit dem Jubiläum das Denkmal wiedererrichtet.
Auch wurde in den sechziger Jahren des 20 . Jahrhunderts der Burgturm abgebrochen und die unter schwerer Arbeit ausgegrabenen Keller wieder verfüllt, was einen Unmut der Bevölkerung hervorrief. Auch diesen Turm hat das „Gebirgsverein für die Sächsischen Schweiz“ wieder gerichtet. Ziel dieser Burgfreunde ist es, dass die Stadt Wehlen die ehemalige Silhouette mit Burgturm und Denkmal zurückbekommt.
Der geschichtliche Hintergrund
In offiziellen Dokumenten findet man die Burg Wehlen zum ersten Mal 1269. Es wird vermutet, dass sie Anfang des 12. Jahrhunderts gebaut wurde. Im Jahre 1245 hat der böhmische König Wenzel I. die Burg Heinrich dem Erlauchten – einem meißnischen Markgrafen, als Mitgift gegeben, da dieser seine Tochter Agnes heiratete. Sie war sein Kind aus zweiter Ehe.
Nachdem die Burg an das sächsische Adelsgeschlecht von Saalhausen und dann an die Familie von Köckritz verlehnt worden ist, verkaufte Nickel von Köckritz 1484 die Burg samt Besitz. Nachdem die Burg und die Herrschaft von 1523 bis 1543 den Herren von Schönburg gehört hat, wurde sie von diesen gegen Altzschillen, Penig und dem Kloster Zschillen getauscht, und zwar mit Lohmen und Hohnstein zusammen. So kam sie in den Besitz des Herzogs Moritz von Sachsen.
Als die Burg 1547 leer stand und so immer mehr und mehr verfiel, entschied sich Kurfürst August 1550 kurzerhand die übrig geblieben Reste der Stadt Neustadt und der Stadt Hohnstein zu überlassen.
Titelbild:
Von Brücke-Osteuropa – Eigenes Werk, CC0, Link
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