Im Elbsandsteingebirge findet man viele Reste und vor allen Dingen spannende Spuren von alten mittelalterlichen Burgen. Diese sind teilweise nur als Mauerreste in den Felsen zurückgeblieben. Wahrscheinlich dienten sie damals der Sicherung von wichtigen Grenzen und wegen und wurden strategisch benutzt. Schaut man sich die Geschichte dazu etwas näher an, merkt man, dass die Bedeutung der Spuren schnell verloren ging. Meist wurde sie ganz einfach komplett zerstört, sie verfielen oder wurden einfach nur aufgegeben.
Das erfährst du hier
Arnstein
Schaut man in die Nähe der hinteren Sächsischen Schweiz in die Nähe von Otterndorf, findet man in der Nähe der Buschmühle den sogenannten Arnstein.
Der Arnstein ist eine alte Burganlage, welche eine Menge Überreste liegen ließ. Man findet dort eine 5 m Tiefe Zisterne und viele verschiedene Zeichnungen im Felsen.
Der beste Ausgangspunkt für einen Besuch auf Arnstein ist die Buschmühle im Kirnitzschtal. Von dort aus führt ein markierter Weg zum Burgfelsen, der in 40 Minuten erreicht werden kann. Auch von Ottendorf und Saupsdorf aus gibt es markierte Wanderwege nach Arnstein.
Der Aufstieg zum Felsen erfolgt auf einem unmarkierten, aber offiziellen Weg, der dich über viele Stufen und Leitern zur ehemaligen Diebesburg führt.
Legende
Die Legende der Burg Arnstein erzählt, dass der letzte Raubritter, der auf einem Rad auf dem Felsen im Süden hockte, einen grausamen Tod fand. Es wird erzählt, dass er einen Schatz in der Burg versteckt hat. Aber er hat das Versteck nie verraten. Basierend auf den Erzählungen der Legende wurden 1987/88 Ausgrabungen in der Zisterne durchgeführt. Es wurde jedoch kein Schatz gefunden.
Hockstein
Schaut man in Richtung Burg Hohnstein, findet man den sogenannten Hockstein. Er liegt auf der anderen Seite des Polenztal und man findet dort verschiedene Balkenlager, eine Zisterne mitgemacht und Stufen, den Felsen gehauen worden. Es gibt eine uralte Sage, die besagt, dass diese Burg mit der Burg Hohnstein verbunden gewesen ist. Dies soll mithilfe einer Lederbrücke geschehen sein.
Es gibt viele leicht erkennbare Überreste der mittelalterlichen Burganlage. Im Jahr 1933 wurde bei Ausgrabungsarbeiten ein künstlicher, in den Fels gehauener Raum entdeckt. Direkt vor dieser Felsenkammer hätte sich eine Zisterne befunden, zu der eine kleine Treppe führte, die aber längst zugeschüttet wurde.
Ein paar Schritte unterhalb des Hocksteinplateaus befindet sich der Aussichtspunkt Aussichtskanzel. Hier kannst du ein in den Fels gehauenes Mühlespiel entdecken. Es ist fraglich, ob dieses Mühlespiel wirklich von mittelalterlichen Wächtern geschaffen und zum Zeitvertreib gespielt wurde, aber es ist nicht unmöglich. Am Fuße des Hocksteins, links neben dem unteren Eingang zur Wolfsschlucht, befindet sich die große Hocksteinhöhle, die einst als Wachhaus gedient haben könnte.
- Audio-CD – Hörbuch
- Fröhlich, Frank (Autor)
- 1 Seite - 15.08.2018 (Veröffentlichungsdatum) - GOLDMUND-Hörbücher (Herausgeber)
Lilienstein
Auch auf dem Lilienstein, der nordwestlich liegt, hat man bereits Reste von Mauern einer Burganlage gefunden.
Die Burg wurde wahrscheinlich um 1200 im nordwestlichen Teil des Gipfelplateaus errichtet und war im Besitz der Tschechen. Sie wurde erstmals 1379 unter dem Namen „Ylgenstein“ im Pfandbrief von König Wenzel IV. erwähnt. Der Name leitet sich wahrscheinlich vom heiligen Ägidius ab. Im Jahr 1397 wird in einer Urkunde „veste Lilgenstein“ erwähnt.
Während des Dohnaischen Streits ging die Burg Lilienstein um 1405 in die Hände der Markgrafen von Meißen über. Berichten zufolge diente 1406 eine Gruppe von Söldnern aus Dresden im Auftrag des Markgrafen auf der Burg. Es gibt keine weiteren Dokumente über die Burg.
Das kleine Dorf Ebenheit, das am Fuße des Liliensteins liegt, ist wahrscheinlich aus einer Frohnleut-Siedlung auf der Burg Lilienstein hervorgegangen.
Im Jahr 1894 ließ der Besitzer des Liliensteins die Reste der alten steinernen Burgmauern ausgraben. Die Ausgrabung ergab, dass die Mauern eine Fläche von 38,5 Metern Länge und bis zu 26 Metern Breite bedeckten. Die Mauern selbst waren bis zu 1,6 Meter dick. Eisenmünzen, Speer- und Pfeilspitzen sowie Tonscherben und Knochensplitter, die bei den Ausgrabungen gefunden wurden, wurden einige Zeit lang in einer Bergrestauration aufbewahrt.
Heute sind in der Burgruine einige Mauerreste der ehemaligen Kammern des Südeingangs und der Balkennischen des Nordeingangs erhalten.
Neurathen
Oberhalb des Elbtals liegt die Felsenburg Neurathen, die Ruine einer mittelalterlichen Felsenburg im Elbsandstein.
Sie ist die größte mittelalterliche Felsenburg der Sächsischen Schweiz und wurde erstmals 1289 urkundlich erwähnt. Der Zugang zur Burganlage erfolgt direkt über die Bastei – der Eingang befindet sich neben der Basteibrücke. Da die Burg zu ihrer Zeit, wie viele andere auch, größtenteils aus Holz bestand, sind nur die verfallenen Räume, Gänge, Balkenstützen und die Zisterne erhalten geblieben. Seit 1906 werden in der Felsenburg Neurathen von Zeit zu Zeit archäologische Ausgrabungen durchgeführt.
Die Felsenburg Neurrathen zeigt hingegen eine Zisterne, eine Steinschleuder, verschiedene Gemächer, die in Fels gehauen wurden und weiteres interessantes. Hier sieht man ganz klar, dass die Handwerker damals mit viel Geschick und Mut all dies erstellt haben. In Rathen selbst, findet man alte Reste der Steinburg Altrathen.
Bei den letzten Ausgrabungen wurden in den Jahren 1982-1984 Teile der weitläufigen Burganlage als Freilichtmuseum rekonstruiert.
Wehlen
Im nahe gelegenen Ort und Stadtteil Wehlen, findet man ebenfalls alte Reste einer Steinburg, die bereits im frühen Mittelalter verfallen ist.
Drei Keller mit Kreuzgratgewölben und Tonnengewölben der Burganlage wurden Ende des 19. Jahrhunderts vom örtlichen Bergverein freigelegt. Sie wurden jedoch wieder von den Überresten des Turms verdeckt, der in den 1960er Jahren abgerissen wurde.
Heute befinden sich nur noch die Grundmauern des Turms und die Keller im Besitz der Stadt Wehlen sowie ein privater Rundbau, wahrscheinlich eine Bastion namens „Trommel“, die noch bis in die 1980er Jahre bewohnt war. Seit 2017 erwachen die Ruinen dank der „Burgfreunde Wehlen“ aus ihrem Dornröschenschlaf.
Zunächst wurden alle Bäume auf der Burgplattform gefällt und die wilde Vegetation auf den Wällen systematisch entfernt. In der Zwischenzeit wurde der ursprüngliche Turmstumpf restauriert und die Burgkeller wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutzamt und dem Landesamt für Archäologie in Tausenden von freiwilligen Arbeitsstunden ausgegraben.
Im Jahr 2020 werden sie für Führungen wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. In diesem Zusammenhang wurde auch das Sedan-Denkmal von 1870/71 restauriert, das aus politischen Gründen in der DDR zerstört worden war.
Die Bronzetafeln des Denkmals wurden kurz nach 1945 von mutigen Bürgern entfernt und in der Feuerwache in Wehln versteckt. Auch der Schlossturm, der damals vom Gebirgsverein Sächsische Schweiz wieder aufgebaut wurde, wurde in den 1960er Jahren gegen den Willen der Einwohner abgerissen und die zuvor sorgfältig ausgehobenen Kellerräume zugeschüttet.
Die Freunde der Burg möchten der Stadt Wehlen die alte Burgsilhouette mit dem Denkmal und dem Turm zurückgeben.
Wildenstein
Das sogenannte Kuhstallmassiv Wildenstein wurde ab dem Jahr 1410 als der neue Wildenstein bezeichnet. Hier gab es Reste von Mauern, Stufen, verschiedene Balkenlager und sogar eine Zisterne, sowie Zeichnungen in Velten.
Die Burg Wildenstein gehörte der böhmischen Adelsfamilie Berk de Dubá und wurde 1409 von Hink II. von der Dubá erbaut. Im Jahr 1410 vererbte er das Gut an seinen zweiten Sohn Heinrich von der Dubá, der daraufhin von der Burg Schwarzberg nach Wildenstein zog. Zur gleichen Zeit wurde das Gut Wildenstein von Hohnstein getrennt.
Die kleine Felsenburg Alt-Wildenstein eignete sich nicht als Mittelpunkt des Gutes, also wurde die Felsenburg Neu-Wildenstein ausgebaut und als Mittelpunkt des Gutes gewählt. Zum Rittergut gehörten die Städte Neustadt und Sebnitz sowie 18 Dörfer mit insgesamt 233 pachtpflichtigen Männern.
Infolge von Streitigkeiten, Misswirtschaft, Zersplitterung des Besitzes und dem allgemeinen Niedergang des Rittertums fielen die Berks in die Baronie der Diebe. Da die Berks es wagten, mit ihren Raubzügen in das bischöfliche Territorium von Sachsen und Meißen einzudringen und die Handelswege der sechs Oberstädte bedrohten, gerieten sie ins Visier. So belagerten das sächsische Kurfürstentum und die Sechsstädte im Jahr 1425 zunächst die Burg Wildenstein.
Die Burg wurde 1435 zurückerobert. Nach der Vermittlung von Kaiser Sigismund zogen sich die Sachsen 1436 zurück. Dieser Friedensschluss führte 1436 sogar zu einem brüderlichen Bündnis mit dem Kurfürsten von Sachsen, um die Festung des Raubritters, die Burg Arnstein, zu belagern. Die Berks brachen ihr Wort und gingen 1437 wieder auf Raubzüge, so dass die Burg 1439/40 wieder eingenommen wurde. Das anschließende Friedensversprechen wurde von Berka erneut gebrochen.
Die Herrschaft der Berks von Dubá in der Region fand ein endgültiges Ende, als das Gut Wildenstein am 8. April 1451 in die Hände der Wettiner überging.
Ein guter Ausgangspunkt, um zur Burg Wildenstein zu gelangen, ist der Lichtenhainer Wasserfall, der mit dem Bus oder Auto über Bad Schandau erreicht werden kann. Besonders empfehlenswert ist jedoch eine Fahrt mit der 100 Jahre alten Kirnitzschtalbahn. Vom Wasserfall aus folgst du dem Wanderweg Kuhstallstraße zum Kuhstall. Die Himmelsleiter führt dich zum Raubschloß. Für die gesamte Wanderung solltest du 50 Minuten einplanen.
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- Fröhlich, Frank (Autor)
- 1 Seite - 15.08.2018 (Veröffentlichungsdatum) - GOLDMUND-Hörbücher (Herausgeber)
Winterstein
Der Winterstein zeigt noch alte Treppen, eine Zisterne, ein in Fels gehauenes Gemach und viele verschiedene Mauerreste.
Wie die anderen Felsenburgen in der Region wurden auch die Gebäude auf dem Winterstein größtenteils aus Holz und Balken errichtet. Daher sind nur wenige bauliche Überreste erhalten geblieben, vor allem Balkenfugen und hölzerne Brett- und Strebenanker sowie Reste von Fundamenten. Die Burg bestand aus einer Unter- und einer Oberburg direkt auf dem Felsen sowie aus vorgelagerten Gebäuden, durch die der Zugang kontrolliert wurde.
Von der unteren Burg, die sich auf einem breiten Felsband befand, das von einer schmalen Schicht des „unteren Höhlenhorizonts“ zwischen den Sandsteinschichten c3 und d auf der Südseite gebildet wurde, konnte die obere Burg auf dem Gipfelplateau durch eine große zerklüftete Höhle und die dazugehörigen Leitern erreicht werden. 28 Anhand der Spuren lassen sich mindestens zwei verschiedene Bauphasen deutlich unterscheiden, vor allem bei der unteren Burg.
Im Vergleich zu anderen Felsenburgen wurde Winterstein relativ reich ausgebaut, wahrscheinlich von Thimo von Colditz, der als königlicher Unterkämmerer und Statthalter von Pressburg einer der wichtigsten Männer am Hof von Wenzel IV. war. Die Oberburg wurde auf dem Gipfelplateau in der Mitte des Hügels errichtet.
Auf der Plattform der Burg, in der Höhle der Spalte und vor allem am sandigen Südhang wurden verschiedene Bodenfunde gemacht. Das Heimatmuseum in Bad Schandau beherbergt verschiedene Funde, wie Fliesen- und Keramikscherben, Eisennägel, Sporen und Pfeilspitzen sowie eine kurze Klinge.
Letzte Aktualisierung am 9.10.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
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