Hütten - Ortsteil von Königstein (Sächsischen Schweiz)

Hütten – Ortsteil von Königstein (Sächsische Schweiz)

Hütten (Sächsischen Schweiz)

Lage

Im sächsischen Königstein (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) findet man den Ort Hütten ohne Ortsteilstatus. Man findet ihn am Fuße des Quirls im Bielatal an der Staatsstraße 171 im Südwesten des Stadtkerns. Hütten liegt leicht gebogen und im Norden kann man die Festung Königstein erblicken. Zu den nächsten Ortschaften gehören Hermsdorf (südlich), Pfaffendorf (östlich), Leupoldishain und Langenhennersdorf (südwestlich), Königstein (nordöstlich) und Struppen (nordwestlich).

Geschichtlicher Hintergrund

Die erste urkundliche Erwähnung ist aus dem Jahr 1445. Im Zusammenhang mit „Hutten“ wurden dort auch zwei Hammer und Schmiedewerke (czwenne hemmer adir czwey smedewerg) erwähnt. Der größte Teil des Eisens, das dort verhüttet wurde, kam aus den Eisenerzgruben im Berggießhübel, der kleinere aus dem hiesigen Roteisenstein.

Im Jahr 1541 hat der damalige Hammermeister Hans Rabe die Eisenhütte von Giesenstein (Gottleuba) nach Hütten versetzt. Nach dessen Tod hatte Georg Schwarz, der seit 1553 in Dresden lebte und 1560-1588 Ratsmitglied in Dresden war, die Eisenhütte im Jahr 1552 übernommen. Er hat auch eine Papiermühle auf dem Hüttengelände erbauen lassen, die ihre erste urkundliche Erwähnung im Matrikularextrakt der Königsteiner Kirche von 1569 hat.

Jedoch wurde Georg Schwarz im Jahr 1577 beim Kurfürsten von Papiermacher Hieronymus Schaffhirt verklagt. Punkte der Anklage waren, dass die Papiermühle zwangswidrig auf dem vom Kurfürsten zugeteilten Lumpensammelbezirk stehe.

Zu dieser Zeit wurde das Papier aus den sog. Lumpen hergestellt. Nach einem langen Prozess, der über Jahre ging, wurde die Papiermühle still gelegt.

Nachkommen von Georg Schwarz haben ab 1586 den Betrieb der Eisenmühle eingestellt. Die Papiermühle bestand jedoch weiterhin und wurde von 1627 bis 1698 an die Familie Hain oder Hayn verpachtet bzw. als Eigentum genutzt, bis sie 1861 das Opfer eine Brandes wurde. So hat die Papiermühle als Manufaktur um die 300 Jahr bestanden.

1980 wurde an ihrer Stelle eine Papierfabrik mit der ersten Hüttener Papiermaschine von Dr. Alwin Rudel und Karl Louis Kaufmann errichtet. Im Jahr 1876 hat Hugo Hoesch die Papierherstellungsfabrik erworben und ausgebaut, bis sie zu einer modernen Feinpapierfabrik wurde. Sie stellte durch seinen Einsatz Schreib- und Druckpapier her, auch Wasserzeichen waren möglich. Außerdem hat sie nach dem ersten Weltkrieg bis Ende des zweiten Weltkrieges für die Deutsche Reichsdruckerei Banknotenpapier hergestellt.

Hütten - Ortsteil von Königstein (Sächsische Schweiz)
Aussicht von der Festung Königstein auf das Bielatal und den Quirl (links)

Bekannte Personen:

  • Hugo von Hoesch (1850-1916) war sein Lebtag lang ein Mitglied der I. Kammer des Sächsischen Landetages. Außerdem war er ein Papierindustrieller. Er ist nach Hütten gezogen und war über Jahre Gemeindevorsteher.
  • Curt Pflugbeil (1890-1955) war ein in Hütten geborener deutscher Offizier. Unter anderem war er im 2. Weltkrieg General der Flieger der deutschen Luftwaffe.
  • Kurt Versock (1895-1963) war Offizier und im 2. Weltkrieg General der Gebirgstruppen.

Bevölkerungswachstum

Es gab im 19. Jahrhundert einen richtigen Bevölkerungsboom in Hütten. Wenn es im Jahr 1834 noch 264 Einwohner waren (davon war nur einer ein Katholik), so waren es im Jahr 1855 374 Einwohner, 1871 in 86 Haushalten / 35 Wohnungen schon 424 Menschen.

In den nächsten beiden Jahrzehnten kann man fast von einem verdoppelten Zuwachs reden, denn 1890 waren es es schon 833 Einwohner. Bevor der erste Weltkrieg losbrach und auch danach waren es ca. 900 Einwohner in Hütten.

Im Jahr 1925 waren etwa 6 % der Bevölkerung Katholiken. Es bliebt also eine Mehrzahl an Evangelikalen.

Im Jahr 1933 kam die Eingemeindung und so wurden ab diesem Zeitpunkt amtlich keine Einwohnerzahlen mehr fixiert.

Titelbild:

Von A.Savin – Eigenes Werk, FAL, Link

Bild im Text:

Von Lukas Beck – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link

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