Der Erlpeter zu Pirna

Erlen Peter nennt man einen über der Stadt Pirna diesseits der Elbe gelegenen, schönen Quell, dessen Wasser durch eine Flasche läuft, welche eine steinerne männliche Figur unter dem Arme hält, über welcher folgender Vers stand:

Der Erle Peter bin ich genannt,
Den armen Leuten wohlbekannt,
Wer nicht Geld hat in seiner Tasche,
Der trinkt umsonst aus meiner Flasche.

Im Jahre 1549 ist der Quell fast ganz vertrocknet und versunken und hat es viele Mühe gekostet, daß man ihn nur ein wenig wieder gefunden, denn weil man aus ihm hat Geld lösen wollen, ist das Wasser außen geblieben, dafür ist er 1687 mit einem Behältniß verschlossen und mit einem steinernen Gewölbe versehen worden. Um 1670 entstand die Gewohnheit, alljährlich an der Mittwoch nach Pfingsten nach diesem Brunnen zu ziehen und sich hier mit Musiciren, Tanzen, Singen, Schießen u. s. w. zu belustigen. Unter den Wallfahrenden befanden sich sogar viele Dresdner, und man nannte dies Fest Pirnaische Wallfahrten. Ehedem stand über dem Brunnen auch eine steinerne Tafel eingemauert mit der Aufschrift:

„Hüte Dich und Vergiß Deines Gottes Nicht, der Dir Wasser aus dem harten Felsen giebt. George Dinckel ad DMJ. 1541.“

Die Sage erzählt noch, daß einst ein Viehhirte, der mit dem Ausschlage behaftet war, daraus getrunken und sich mit seinem Wasser gewaschen habe, wovon er die reinste und schönste Haut bekam.

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Autor: Johann Georg Theodor Grässe
Titel: Der Erlpeter zu Pirna
aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. S. 160–161

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